29. Mai 2016
Wir sind jetzt seit 3 Tagen in Argeles Plage, das zu Argeles sur Mer gehört. Partnerstadt ist Hürth – ohne Worte – und es ist ähnlich hübsch. Argeles sur Mer ist Europas Camping Hauptstadt mit 70 Campingplätzen die jeweils geschätzte 500 Stellplätze haben. Daneben gibt es Appartmentblocks und auch ganz charmante Urlaubsvillen. Jetzt ist alles zu, ruhig, verschlafen und leer, aber im Sommer sind hier einfach mal 150.000 Menschen mehr.
Was machen wir also hier? Nun denn, Collioure, eines der schönsten Küstendörfer der Region liegt gleich um die Ecke, außerdem wollen wir etwas den Strand genießen und Mareike in Ruhe arbeiten. Das alles gelingt nur bedingt. Der Reihe nach:
Strand ist am ersten Tag und auch am zweiten Tag super. Es gibt viel Platz, Luise pflügt genüsslich durch den Sand und macht Stehversuche. Dazu angenehme Sonne und ein nicht zu frischer Wind. Dann ist allerdings auf einmal Bewölkung und Regen angesagt, und nicht zu knapp. Für den Strand ist es zu klein.
Dazu haben wir aber ohnehin keine Zeit, weil ein heftiges Gewitter uns Nachts offenbart, das unsere Dachfenster nicht mehr die neusten sind. Es regnet rein und das natürlich in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Da wir etwas ungünstig stehen hat sich auch noch eine Pfütze auf dem Dach gebildet die jetzt nach innen abläuft. Also bin ich nachts um 2 Uhr bei strömendem Regen auf dem Dach und schippe Wasser. Gut das alle anderen schlafen und mich hier nicht sehen. Das Gewitter ist zum Glück nach 30 Minuten vorbei. Am nächsten morgen scheint die Sonne und alles wirkt wie ein böser Traum. Ich versuche das Dach mit Tape abzudichten und bin eigentlich recht frohen Mutes.
Für heute haben wir den Ausflug nach Collioure geplant und radeln die ca 8 km entlang der Standpromenade und dann noch oberhalb einer Steilküste. Es geht also ordentlich auf und ab. Der Ort ist touristisch aber auch wirklich malerisch. Besonders die Kirche direkt am Hafen gibt ein tolles Bild ab. Leider fängt es 30 Minuten nachdem wir angekommen sind an zu regnen. Es sind eigentlich nur leichte Schauer angesagt, also gehen wir einen Kaffee trinken. Als der leer ist regnet es leider noch immer. Luise findet es auch nicht so lustig, weil sie sich noch gar nicht richtig bewegt hat. Für sie haben wir zum Glück Regenklamotten mit, und so gehen wir wenigstens kurz an den Strand. Dann fängt es aber stärker an zu regnen und wir müssen uns unterstellen. Nach 15 Minuten beschließen wir, dass dies kein Ende haben wird. Nur die harten kommen in den Garten also geht es die 8km zurück zum Campingplatz in strömendem Regen und mit frischem Gegenwind. Luise kauert hinter dem Windschutzschild und findet es gar nicht lustig. Aber sie ist wirklich sehr tapfer und versteht, dass wir nur so zurückkommen.
Am Camper gibt es die nächste Bescherung, das Dachfenster ist leider immer noch nicht dicht und der Camper ordentlich nass geworden. Großer Mist. Den Tag hatten wir uns anders vorgestellt.
Aber es gibt ein versöhnliches Ende, am nächsten morgen fahren wir zu einem Wohnwagen Lager (die Franzosen parken ihre Wohnwagen gleich hier unten um einfach nur mit dem Auto anreisen zu müssen). Dort hilft uns Michelle, ein gelernter Karosseriebauer und repariert das lecke Fenster und bessert auch noch die drei anderen aus. Er hat sofort Zeit, braucht nur eine gute Stunde, ist nett, seine Arbeit sieht professionell aus, er ist günstig und zu guter Letzt gibt er uns auch noch Tipps für die Pyrenäen. Im Winter fährt er nämlich Pistenraupen ein einem nahen Skigebiet.
Das Fenster ist übrigens dicht, auch an diesem Nachmittag hat es 4h ordentlich geregnet.
Man ist kein echter Camper, wenn man nicht mal oben auf gestanden hat und Wasser schippt. Und wie will man wissen, ob der Camper dicht hält, wenn man nicht mal ordentlich im Regen gestanden hat 🙂
Bei uns war der nächste Weg in den örtlichen Campingbetrieb und höhere Keile kaufen, damit ja keine Pfütze mehr entsteht. Und dann haben wir immer peinlich darauf geachtet, dass wir nach hinten geneigt stehen.