Nachtrag: Infos und Statistiken

27. Juli 2016

Die Reise ist vorbei und der Alltag hat uns wieder. Mhh, schmeckt nicht….

Es wird gewaschen und geräumt und an die schöne Zeit gedacht. Für die, die es interessiert, hier unsere gesamte Reiseroute und auch ein paar statistische Daten:

  • Reisedauer: 86 Tage
  • Anzahl Regentage: ca. 5 Tage
  • gefahrene Kilometer: 6850 km, d.h. durchschnittlich 80 km am Tag
  • Anzahl Übernachtungsplätze: 51 verschiedene Plätze, d.h. durchschnittlich 1,68 Tage an einem Platz. Ja wir waren auf Reisen, nicht im Urlaub
  • Strände: an 17 verschiedenen Stränden haben wir gespielt oder gebadet
  • Fotos: 5719 Bilder, unsortiert, d.h. 66 pro Tag
  • Verbrauchte Gasflaschen: 2,5 Flaschen, eine halbe Französische Flasche ist noch voll.
  • Verbrauchte Windeln: 468 die wir mitgenommen hatten, plus 10 die wir in Frankreich (zum doppelten Preis) gekauft haben
  • Pannen am Camper, 3: 1. undichte Dachfenster, 2. eine Automatikschaltung die gesponnen hat und 3. einen verlorener Deckel vom Wassertank. Gesamtkosten zur Behebung: 95 EUR
  • Wäsche: 17 Waschmaschinenladungen
  • Kosten: unter 100 EUR pro Tag inklusive allem

Honfleur

23. bis 25. Juli 2016

Unsere letzte Station der Reise ist Honfleur. Ein kleiner aber feiner Ort mit Hafen gleich gegenüber von Le Havre. Hier treffen wir Oma und Opa die uns entgegen gekommen sind und wir feiern Omas Geburtstag zusammen.

Am Tag vorher wird aber, zusammen mit vielen anderen Touristen, der Ort besichtigt. Die Häuser sind alt und mit Fachwerk gebaut, dazwischen steht eine große Holzkirche. Insgesamt alles sehr typisch für die Normandie aber eben hier besonders gut erhalten.

Mittags wird Fisch gegessen und ich komme endlich zu meinem Hummer den ich schon seit mehreren Wochen irgendwo essen will. Abends sitzen wir lange am Camper und erzählen.

An Omas Geburtstag schlendern wir morgens über den Töpfermarkt der in Zentrum ist. Danach geht es in ein kleines Dorf mit Blick über die Hügel der Normandie. Ich fahre das Auto von Oma und Opa. Mhh fährt sich ganz schön anders. Man ist zwar schmaler und kürzer, aber hat viel weniger Sicht und vor allem ist man nicht so eine eindrucksvolle Erscheinung den anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber. Dem Camper wird auch in den engsten Straßen immer gut Platz gemacht.

Am Nachmittag geht es zum letzten mal an den Strand. In Deauville ein paar Kilometer westlich von Honfleur.

Dann ist der letzte Tag der Reise gekommen. Mit Regen verabschiedet sich Frankreich. Wir fahren heute 500km, so lange und weit wie noch an keinem Tag der Reise. Aber mit zwei längeren Pausen klappt es gut.

Jetzt sind wir noch eine Nacht in Aachen und ab morgen (leider) wieder in Köln.

Vielen Dank für die Kommentare und das lesen des Blogs. Bis zur nächsten spannenden Reise, die hoffentlich bald beginnt.

Le Mont Saint Michel

22. Juli 2016

Zum Ende der Reise gibt es noch mal ein Feuerwerk der Kultur und Geschichte. Nach der tollen Altstadt von Saint Malo hat der Mont Saint Michel noch mal eins drauf gesetzt. Er ist Weltkulturerbe und wir haben auf der Reise gelernt, wo Weltkulturerbe drauf steht, ist auch Weltkulturerbe drin.

Wir waren relativ früh wach und haben 500m von unserem Stellplatz entfernt, um 9.40 den Bus genommen. 2.80 EUR für 4km. Na ja, dafür stimmte wenigstens die Aussicht. Es gibt auch einen gratis Shuttelbus, aber der fährt nur vom gigantischen Parkplatz zum Mont und von dem waren wir noch 3km entfernt.

Kurz vor 10 waren wir also schon am Mont Saint Michel. Gerade noch vor dem großen Ansturm, das war Gold wert. Neben uns war auch die Flut da, nachdem wir gestern Abend das Meer noch nicht mal erahnen konnten, war die Insel heute morgen vom Wasser umspült. Am Mont Saint Michel gibt es einen Tidenhub von bis zu 15 Metern, also noch mal mehr als in Saint Malo. Davon sieht man erst mal nicht viel, denn bei Hochwasser ist der Berg so gerade umspült und bei Niedrigwasser zieht sich das Meer ganze 15km zurück. Die Bucht ist relativ stark versandet und man hat extra eine neue Brücke gebaut und den alten Deich abgerissen, damit der Mont Saint Michel überhaupt eine Insel bleibt.

Vor den großen Massen hatten wir also die Chance über die Festungsmauern immer weiter Bergauf bis zur Abtei zu steigen. Auch dort war noch keine Schlange und so konnten wir zwar mit vielen Leuten aber mehr oder weniger in Ruhe die vielen Kapellen und Klosterräume durchlaufen. Wirklich Wahnsinn was dort alles übereinander und ineinander verschachtelt gebaut worden ist. Zwischendurch hat man dann immer wieder tolle Fernblicke über das Land. Denn der 85 Meter hohe Berg steht ja mitten in einer Sumpf und Sandebene. Zum Glück waren wir mit der Kraxe unterwegs, Luise wollte zwar immer wieder selber laufen, aber die vielen Stufen die es hoch und runter ging, sind dann doch etwas viel für sie.

Gegen Mittag war unser Rundgang beendet. Jetzt war aber auch wirklich sehr viel los. Überall nur Menschen die, die Treppen hoch und runter pilgern. Wir nehmen jetzt das Gratisshuttel zurück zum Parkplatz und müssen dann noch die 3km bis zum Stellplatz wandern. Das gibt Luise immerhin die Gelegenheit endlich etwas zu schlafen. Auf dem Mont Saint Michel fand sie es entweder zu interessant oder zu aufregend und konnte einfach nicht die Augen zumachen.

Wir essen noch zu Mittag und fahren dann gegen 15 Uhr weiter. Stellplätze haben immer den Vorteil das für 24h bezahlt wird. D.h. man kann bis zur Anreisezeit bleiben. Auf Campingplätzen muss man immer um 12 Uhr den Platz geräumt haben oder noch eine Nacht zahlen.

Wir fahren noch 2 Stunden Richtung Honfleur aber übernachten einige Kilometer vorher bei einem Calvados Bauern. Hier, mitten in der Natur, ist es anders. Still, keine Autos, keine Menschen alles ruhig. Uns gefällt es sehr gut, der Stellplatz ist eine große Wiese mit tollem Gras, so dass Luise noch rumlaufen kann. Wir sind alleine hier heute Nacht. Nebenan weiden Schafe die Luise lange beobachtet. Zum Abendessen gibt es Cider und tolle Abendsonne.

Saint Malo und ein Hügel an der Grenze zur Normandie

21. Juli 2016

Morgens ging es relativ zügig (wir fahren jetzt viel Autobahn), nach Saint Malo. Wir parken auf einem großzügigen Parkplatz an der Galopprennbahn. Dieser ist als Parkplatz für Campingfahrzeuge ausgewiesen. Es kostet zwar 7,50 Eur dort zu stehen, aber der Platz ist riesig, bewacht und ein kostenloses Shuttle fährt nonstop bis zur Altstadt. Sehr praktisch und allemal besser als dort irgendwo eine Lücke zu suchen. Denn es ist voll, sehr voll.

Trotzdem gefällt uns die Stadt sehr gut. Wir machen eine Runde über die Festungsmauer und schauen in alle Richtungen aufs Meer. Natürlich ist wieder Niedrigwasser und man kann sich kaum vorstellen das bei Hochwasser das Meer bis an die Festungsmauern reicht. Saint Malo hat aber auch den höchsten Tidenhub der Nordsee und dementsprechend stark verändert sich die Küste. Für Hochwasser müssen wir wohl noch einmal wiederkommen.

In der Altstadt wird dann noch etwas geshoppt und der einzige Spielplatz besucht. Dann geht es weiter zum Mont Saint Michel. Hier verlassen wir dann die Bretagne, der Mont steht schon in der Normandie. In der Abendstimmung bekommen wir schon einmal einen Vorgeschmack für unseren Besuch morgen.

 

Die Côte de Granit Rose und weiter gen Osten

20. Juli 2016

Die Reise geht langsam zu Ende, dass heißt wir müssen weiter Richtung Osten fahren. Von unserer schönen Bucht ging es bei, seit langem einmal bewölktem Wetter, zur Côte de Granit Rose. Eigentlich eine ähnliche Küste wie die Granitküste, aber eben mit ab und zu rosa schimmernden Granitblöcken. Bei grauem Wetter muss man dran glauben um es sehen zu können.

Was jetzt deutlich wird, ist der immer stärkere Tidenhub. Wir sehen die Küste bei Niedrigwasser und es ist eigentlich nur ein Meer aus Steinen. Bei Hochwasser ist davon aber fast nichts zu sehen, und man hat den Eindruck das kleine Sandstrände vom Meer umspült werden.

Die Stelle die wir besuchen, ist ein Tipp von der ADAC Regionalkarte. Das merkt man, es sind fast nur Deutsche hier, die aber in hülle und fülle. Nach vielen Tagen nur unter Franzosen, finde ich dies ziemlich komisch. Es wirkt einfach nicht mehr wie Urlaub.

Auf unserer Weiteren Fahrt entlang der Küster kommen wir in einer großen Bucht vorbei. Dort gibt es einen Zwischenstopp, da eine Schaukel gesichtet wurde!

Unser Abendziel ist ein Campingplatz ca. 1 Stunde vor Saint Malo, unser morgiges Ziel. Der Platz liegt oberhalb des Meeres, und man blickt weit über den Atlantik. Es weht auch ein frischer Wind von dort, aber die Sonne kommt wieder raus. Der Platz ist einfach, wie auch seine Gäste sicherlich nicht das höchste Einkommen haben. Aber alle sind herzlich und der Besitzer des Platzes ist mit vollem Engagement dabei uns zu betreuen. Nachdem er uns gezeigt hat das 7km weiter ein Campingladen ist (wir haben unseren Stutzen vom Wassereinlass verloren) erzählen wir noch kurz und er zeigt mir die erntefrischen Muscheln (um 16 Uhr bei Niedrigwasser aus der Bucht geholt und jetzt ist es 18 Uhr). Also gibt es wieder Muscheln mit Fritten. Sehr lecker und vor dem eigenen Camper schmecken die auch. Luise überzeugt sich natürlich auch davon.

Die nördliche Granitküste der Bretagne

18. und 19. Juli 2016

Von der Halbinsel Crozon ging es weiter Richtung Norden. In Brest haben wir einen Zwischenstopp gemacht und uns das Oceanopolis angeschaut, ein großes Aquarium. Obwohl Stadtfest ist, haben wir gut einen Parkplatz gefunden (vermutlich den letzten weit und breit). Es ist heiß, sehr heiß und so geht es als erstes in den Polar Pavillon des Aquariums. Bei Eis, Pinguinen und Robben geht es einem schon besser. Insgesamt hat mir das Aquarium nicht so gut gefallen, wie das in San Sebastian. Meiner Meinung nach waren viel zu viele Tiere einfach nur auf Bildschirmen zu sehen. Nun denn, nach all den Ankündigungen in Reiseführern, auf Werbetafeln und in Prospekten, war die Erwartungshaltung wohl einfach zu groß.

Also weiter Richtung Norden. 30 Minuten nach Brest erreichen wir die Küste, hier steht Frankreichs höchster Leuchtturm der „Phare de l’Île Vierge“. Er ist 84 Meter hoch und sonst eher schlicht gehalten. Mit der Granitküste, die dort im Norden verläuft, gibt er aber ein tolles Bild ab. Dazu wieder das tolle Blau des Meeres und vor allem ein kühler Wind, der die 34°C des Innlandes auf angenehme 26°C abkühlt. Wir schauen länger auf Meer und Leuchtturm und gehen dann einen Crêpe essen. Da wir nicht so wirklich wissen, ob wir auf den benachbarten Campingplatz wollen, bleiben wir erst mal noch eine Stunde in der Bucht und baden. Das Wasser ist flach und Luise hat wieder ihren Schwimmspaß.

Wir gehen nicht auf den benachbarten Campingplatz, Duschen mit Jetons (gibt es sonst nirgendwo in Frankreich), lassen uns weiterfahren. Und das war die beste Entscheidung des Tages.

25 Kilometer weiter finden wir einen Stellplatz für 8 EUR die Nacht. Er ist riesig, hat tolles Gras und kaum einer ist da. Genial wird es, als wir die Düne hochgehen, ein Traumstrand mit feinstem Granitsand, dazu tolles Wasser, alles mehr oder weniger menschenleer. Luise hat um 18 Uhr nochmal im Auto geschlafen und so gehen wir spät abends noch alle zusammen an den Strand und schauen uns den Sonnenuntergang an. Zum ersten mal zusammen auf dieser Reise.

Weil es hier so toll ist, bleiben wir einfach noch einen Tag und machen von morgens bis abends einfach nur Strandtag. Es ist auch zum letzten mal heiß, ab morgen sind es nur noch 20°C. Aber die Sonne bleibt uns erhalten.

Die Halbinsel Crozon

17. Juli 2016

Die Halbinsel Crozon war im Reiseführer empfohlen und nachdem unsere Stellplatznachbarn auch von ihr geschwärmt haben, haben wir einen Abstecher gemacht. Und es hat sich gelohnt. Eine kurze Küstenwanderung bei sengender Sonne und 30°C war einfach traumhaft. Der gleiche Fleck Erde hätte auch in Kreta sein können, so türkis sah das Meer aus.

Nach der Wanderung gab es noch einen Abstecher zum Pointe Pen Hir. Auch eine spektakuläre Felsenkulisse, aber nicht so toll wie der Küstenabschnitt vorher. Vom Besitzer des vorherigen Campingplatzes haben wir erfahren, dass zur Zeit das Brest Stadtfest läuft. Zum Ende, am 19. Juli, gibt es eine große Bootsparade und alles was Segeln und schwimmen kann fährt an dem Tag von Brest bis nach Douarnenez. Da kommt man am Pointe Pen Hir vorbei, und die Segler lassen es sich dann nicht nehmen, durch eine enge Passage zwischen zwei Felsen durchzusegeln.

Am 19. hätte man hier wohl keinen Parkplatz gefunden, aber auch heute war genug los, man merkt, dass die Ferien in Frankreich im vollen Gange sind. Und es hat sich rumgesprochen, dass in der Bretagne super Wetter ist. Jeden Tag kommen uns mehr Camper entgegen. Zum Glück finden wir aber immer noch die einsamen Ecken.

Abends ging es, dem Wetter entsprechend, an den Strand. Abkühlen und in den Wellen toben. Da machte es Luise auch nichts mehr aus, dass der Atlantik doch arg frisch ist.

Pointe du Raz

15. und 16. Juli 2016

Der Pointe du Raz ist der westlichste Zipfel der Bretagne und damit auch der westlichste Punkt des Französischen Festlandes. Das ist zwar schon ein Grund hier mal vorbei zu schauen, aber vor allem ist es eine spektakuläre Küste die man dort zu sehen bekommt.

Nach einem Einkauf beim Hyper Supermarkt und kurzem shoppen im Fabrikverkauf von Armor Lux, geht es zum Pointe. Es sind schon ein paar andere da, aber dank eines riesigen Parkplatzes und guter Organisation können wir unseren Camper prima abstellen.

Die Massen pilgern über einen breiten Weg die 1,5 km zum Pointe du Raz, wir haben die Kraxe geschultert und gehen den Küstenwanderweg GR34, der schmal und wirklich wie ein Alpenwanderweg entlang der Steilküste verläuft. Der GR 34 geht übrigens direkt an der Küstenlinie einmal um die Bretagne. Wir sind ihn schon mehrfach für ein paar hundert Meter spaziert und wir müssen sagen, er ist top in Schuss und super ausgebaut. Wer also ein Wanderprojekt sucht….

Zurück zum Pointe du Raz: ich denke die Bilder sprechen für sich. Spektakulär war zu sehen, wie der Ärmelkanal in den Atlantik drückt und für eine immense Strömung sorgt.

Der Tag war ziemlich voll, nach dem Besuch beim Pointe ging es noch einmal für eine Stunde zu einem Campingplatz am Plage Sainte Anne la Palud. Da Luise während der Fahrt viel geschlafen hatte und damit eh nicht früh einschlafen würde haben wir um 21.30 Uhr noch einen schönen Spaziergang am Strand gemacht. Dieser ist bei Niedrigwasser 500m Breit und wir waren so ziemlich alleine unterwegs.

Heute war dann einfach Strandtag angesagt. 26° Sonne von einem Wolkenfreien Himmel und ein leichter Wind. Dazu der ewig flache Strand, so dass Luise prima in den Wellen spielen konnte und auch das Atlantikwasser angenehm war ist.

Auf den Spuren von Kommissar Dupin

13. und 14. Juli 2016

Kommissar Dupin ist vielen sicher bekannt. Mir nur über Mareike, denn ich bin ja etwas faul was das lesen angeht. Was ich noch nicht wusste, der Autor ist ein Deutscher, der in der Bretagne wohnt. D.h. unter anderem auch, dass die Bücher bisher nur in Deutschland erschienen sind und die Franzosen bzw. Bretonen die Geschichten noch gar nicht kennen, sich aber jetzt wundern, warum so viele Deutsche an bestimmte Orte pilgern.

Nun denn, so haben wir das auch gemacht. Reisen nach Empfehlung vom Herrn Kommissar. Der Golf von Morbihan und die Salinen von Guerande waren natürlich auch schon Teil seiner Geschichten, jetzt ging es aber in seine Wohnstube.

Pont-Aven war unser ersten Stop. Ein Künstlerdorf an der langestreckten Mündung des Aven. Mir hat es nicht gefallen. Bad Münstereifel würde ich sagen. Aber das darf ich nicht sagen, also schreibe ich es 😉

Weiter ging es mit dem Rad nach Kerdruc, ein kleiner Hafen am Aven. Hier isst der Herr Kommissar in seinem Fall. Wir hätten das auch gerne gemacht, da das Bretonische Wetter uns mit Schauern ordentlich über die Hügel gescheucht hatte und wir einfach schon 30 Minuten zu lange Hunger hatten. Leider ist das einzige Bistro am Hafen Mittwochs geschlossen. Also noch mal 5km durch die Hügel zurück zum Camper. Zum Glück dieses mal trocken geblieben.

Port Manec’h hat mir dann auch gut gefallen, hier mündet der Aven ins Meer. Seit Port Manec’h haben wir übrigens Südsee Blicke und Wetter! Über den Tahiti Plage ging es weiter Richtung Concarneau. Wo bleibt der Kommissar bei dem Strand? Ja der Isst im Ar Men Du, einem Michelin Stern Restaurant, gleich neben Tahiti Plage. Und in Concarneau ist sein Kommissariat. Wir essen nur in seiner Stammkneipe zu Mittag. Man muss sagen, der Mann isst wohl gerne, seine Lokale sind alle allererster Güte.

Abends übernachten wir auf einem sehr schönen Parkplatz bei Cap Mousterlin. 30m hinter der Düne, wieder ein toller Strand. Der Parkplatz ist eine saftige, saubere Wiese und wir haben nette Bretonische Nachbarn. Sonst sind wir allein, genießen die Abendsonne, die Morgensonne und die Ruhe.

Im Land der Hinkelsteine

12. Juli 2016

In Carnarc stehen die Weltweit größten Hinkelsteinfelder unser heutiges Ziel. Aber zunächst einmal geht es nach Locmariaquer, hier steht der „Tisch der Kaufleute“, ein Grab, bei dem die Deckenplatte mehrere hundert Tonnen wiegt. Daneben steht der größte Hinkelstein der Region, 18m hoch und 360 Tonnen schwer. Leider ist er in 4 Teile zerbrochen. Viel weiß man nicht über diese Gräber und Hinkelsteine der hier überall in der Region stehen, nur, dass der „Gigant“ wie dieser große Hinkelstein heißt, mindestens 10 km transportiert worden ist, denn erst dort gibt es das Gestein aus dem er ist. Um das ganze noch etwas bedeutender zu machen, Hinkelstein und Grab wurden 4500 vor Christus gebaut, das ist noch vor dem Bau der Pyramiden in Ägypten. Schon Wahnsinn heute Bauten zu sehen die 6000 Jahre überdauert haben.

Mittag inklusive eines schönen Strandaufenthalts machen wir am Poin de Kerpenir, das ist die Meerenge vom Golf von Morbihan, durch eine 900m breite Passage muss beim Gezeitenwechsel das gesamte Wasser des Golfs durchströmen.

Dann geht es weiter nach Carnarc. In mehreren Feldern stehen hier die Hinkelsteine schön in Reihe und Glied. Über 4000 Steine sind es und das ganze zieht sich über mehrere Kilometer. Das größte Feld hat 11 parallele Reihen von jeweils 1000m Länge. Es ist toll so etwas zu sehen, aber leider ist es etwas schwierig die Anlage zu besichtigen. Um die Steine zu schützen, hat man alles eingezäunt, das ist ja ok, nur hat man leider vergessen einen Besucherweg zu bauen. So hat sich eben ein Trampelpfad um den Zaun gebildet, dieser verläuft dann aber direkt neben der Straße. Nicht gerade schön.

Für uns geht es aber schon weiter. Auf den Spuren von Kommissar Dupin, wollen wir Pont Aven und Umgebung besuchen.

Die Salinen von Guerande und der Golf de Morbihan

10. und 11. Juli 2016

Jetzt haben wir die Bretagne erreicht. Guerande, bzw. die Salinen von Guerande, sind unser erster Stop. Mit Überquerung der Grenze in die Bretagne ist das Wetter anders geworden. Dementsprechend ist es bei einer Privatführung durch die Salinen grau. Obwohl Guerande genau so viele Sonnenstunden wie die Cote D’Azur hat. Nur eben nicht heute. Ann Sophie erklärt uns wie das Salz gewonnen wird. Langsam fließt das Wasser durch verschiedene Becken und durch Wind und Sonne verdunstet so viel Wasser, dass der Salzgehalt von 35g pro Liter Meerwasser auf 280g ansteigt. Dann ist die Lösung gesättigt und Salzkristalle fallen aus. Dabei ist es schwieriger das Fin de Sel zu ernten, als das deutlich teurere Fleur de Sel. Im Jahr werden ca. 12.000 t Salz in den Salinen von Guerande produziert, und das in nur 4 Monaten in denen überhaupt produziert wird.

Nachmittags fahren wir noch weiter zum Golf von Morbihan, der auch das Bretonische Meer genannt wird. Hier liegen viele Inseln in einer fast geschlossenen Meeresbucht, wir fühlen uns sehr an die Schären vor Stockholm erinnert. Außer einem Abendspaziergang auf eine kleine Insel neben unserem Campingplatz passiert aber nichts mehr. Unsere Automatikschaltung am Camper vermiest uns etwas den Tag, sie hat sich nämlich Urlaub genommen und streikt.

Am nächsten morgen soll es zur örtlichen Mercedes Werkstatt gehen, aber schau an, der Streik ist vorbei. Alles funktioniert wieder normal. Wir fahren trotzdem hin um eine typische Antwort zu bekommen (war alles in französisch aber ich glaube ziemlich genau verstanden zu haben): Es ist entweder Teil 1, 2 oder 3 von den 3 in Frage kommenden Teilen. Wir können auch nur die Teile ausbauen, tauschen und dann schauen ob es wieder funktioniert.

Da es ja funktioniert, fackeln wir nicht lange und fahren weiter. Es geht heute mit den Rädern auf die Ile aux Moines. Nach einem guten Mittagessen im Hafen der Insel – Restaurant „San Francisco“, hier hat natürlich auch Kommissar Dupin gegessen – erkunden wir die Insel. Überall stehen die typischen Bretonischen Häuser und vor Ihnen blühen üppige Hortensien und Stockrosen. Der Vegetation gefällt das Klima wohl, und auch wir genießen, nach einem grauen morgen, schönste Sonne.

Übernachtet wird auf dem Festland, in Port Blanc, auf einem Stellplatz. Der kostet 10 EUR und ist deutlich besser als der Campingplatz für 30 EUR von der Nacht davor.

La Rochelle

9. Juli 2016

Früh morgens brechen wir auf der Ile de Re, auf um ca. eine Stunde später in La Rochelle, den letzten Wohnmobilparkplatz auf dem städtischen Besucherparkplatz zu ergattern. Die Stadt ist ziemlich voll und auch für Autofahrer wird es schwer einen Parkplatz zu ergattern. Wir können aber bequem in die Altstadt und zum Hafen laufen. Es ist ziemlich warm, so dass wir immer die Schattenseite der Straße aufsuchen.

Zunächst geht es über den großen Markt, der in der Markthalle und den umgebenden Straßen stattfindet. Es ist schön, dass Märkte in Frankreich so gut besucht sind. Die Stände sind überfüllt mit Waren und die Leute kaufen in Massen ein. Es gibt zwar auch die gigantischen Supermärkte an den Stadtgrenzen, den Märkten scheint es aber nicht das Geschäft zu verderben.

Das Highlight von La Rochelle ist wohl der Hafen, mit seinen Wehrtürmen. Hier verbringen wir viel Zeit, wir kaufen uns ein Mittagessen in einer Bäckerei und picknicken gegenüber von der Hafeneinfahrt. Dann geht es mit dem Wasserbus zurück, auf die andere Seite des Hafens.

Da es erst früher Nachmittag ist, und uns der Besucherparkplatz zu blöd für eine Übernachtung ist, fahren wir noch 1,5 Stunden. Unser Übernachtungsplatz ist eine schöne Wiese mit Bäumen, die auf dem Hof von einem Winzer steht. Der Winzer wohnt irgendwo in einem Kaff im Nirgendwo. Aber wir haben einen schönen Platz, es ist ruhig und nachdem es um 22 Uhr von 29°C auf 18°C abgekühlt hat, können wir auch gut schlafen.