Bilbao

25. Juni 2016

Eine tolle Stadt! Wer noch nicht hier war, sollte dies mal in Erwägung ziehen. Kann man dann ja prima mit ein, zwei Wochen Nordspanien Urlaub verknüpfen. Warum die Stadt so toll ist?

Sie ist groß genug um das Flair einer richtigen Stadt auszustrahlen, aber trotzdem klein genug um sie bequem zu Fuß zu erkunden. Sie ist sehr lebendig, dabei aber nicht zu laut. Es gibt tolle Gebäude modernster Architektur und ganz neue Stadtviertel, auf der anderen Seite hat man aber eine sehr gepflegte Altstadt die einen schönen Charme versprüht. Dabei konkurrieren die Stadtteile nicht und sind beide lebendig. Das Guggenheim Museum muss man natürlich einzeln erwähnen. Ein Bau der wirklich einzigartig ist, und wahnsinnig gut in die Stadt eingebunden ist (z.B. ist eine große Brücke ins Gebäude integriert). Zu guter Letzt die Pintxos, super lecker, in jeder Bar zu haben, sehr günstig und man kann sich richtig gut durch die kulinarische Vielfalt durchprobieren. Einer noch, die Menschen, freundlich, zufrieden, positiv und scheinbar auch sehr tolerant. Hier ist gerade Bilbaopride, ein Schwulen und Lesben Fest, die Altstadt ist mit Regenbogenfahnen und Luftballons geschmückt, es ziehen bunte Bands durch die Stadt und es wird gefeiert.

Unser Tag ist eigentlich schnell erzählt, mit dem Bus ging es von unserem Adlerhorst sehr bequem bis in die Altstadt. Von dort aus sind wir zu Fuß durch die Stadt, kein Problem, denn die Wege sind kurz. Neben modernen Brücken, war natürlich das Guggenheim Museum auf unser Route, wir haben an mehreren Spielplätzen gehalten (von denen es sehr viele in Spanien gibt, die alle sehr gut mit Schaukeln ausgestattet sind) und waren am Ende etwas shoppen. Wie schon gesagt sind wir in mehrere Bars eingekehrt und haben uns diverse Pintxos schmecken lassen.

Jetzt sind wir wieder oben auf dem Stellplatz und schauen, glücklich über den tollen Tag, auf die Lichter der Stadt hinunter.

Die Küste Nordspaniens

24. Juni 2016

Die letzten Tage sind wir die Nordspanische Küste entlang gefahren. Diesmal mehr oder weniger entlang des Camino del Norte, der meiner Meinung nach schönere Pilgerweg nach Santiago.

Die Küste ist sehr abwechslungsreich, neben felsigen Steilküsten die immer wieder von schönen Sandbuchten unterbrochen werden gibt es auch Abschnitte mit Dünen und immer wieder ausgedehnte Fluss Delta die in den Atlantik münden und gezeitenabhängig über oder unter Wasser sind. Toll ist es, dass diese Abwechslungen direkt nebeneinander liegen. Ins Hinterland hinein schließen sich dann sofort saftige grüne Wiesen an und eine Hügellandschaft die uns an Chile erinnert. Überhaupt ist der Norden Spaniens sehr grün.

Genauso abwechslungsreich wie die Landschaft ist dann auch das Wetter. Nach 5 Tagen Sonnenschein in den Picos und die ersten beiden Tage am Meer, an denen wir auch ausgiebig am Strand waren hatten wir jetzt 2 eher graue Tage. Aber es ist warm, wenn auch schwül und regnet kaum.

Jetzt haben wir die Küste verlassen und sind ein paar Kilometer ins Inland gefahren, um Bilbao anzuschauen. Eine richtige Stadt, das hat man schon bei der Anfahrt gemerkt als es auf einmal wieder über Autobahnkreuze ging, und vor allem Autos auf der Autobahn waren. Unser Stellplatz hat einen tollen Ausblick hoch über der Stadt und wir freuen uns schon auf einen ausgedehnten Stadtbummel mit Museen, Shoppen und vor allem Pintxos, der Baskischen bzw. Nordspanischen Variante der Tapas.

Morgens Berge, Nachmittags Strand

21. Juni 2016

Heute morgen ging es zum letzten mal eine mehr oder weniger luftige Bergstraße hinauf. Mittlerweile fahren wir so souverän die Berge hoch, das wir relativ locker mit den Touristen im Auto mithalten können. Und so mancher Kleinwagenfahrer braucht mehr Platz auf der Straße als wir.

Um halb zwölf erreichen wir unseren Ausgangspunkt für die letzte kleine Wanderung, der Lago Ercina. Die Spanier scheinen diese Woche auch Urlaub zu machen, es ist schon richtig voll, und wir finden gerade noch einen Parkplatz. Als wir 5 min später losgehen, ist der Platz schon voll.

In der einen Richtung liegen Bergsehen mit idyllischen Almen, im Hintergrund die Picos mit ihren schneebedeckten Gipfeln. Auf der anderen Seite sieht man noch einige Berge und dahinter den Atlantik. Wir machen eine Rundtour von 5 km und genießen zum letzten mal die Fernblicke aus den Bergen. Die Tour ist gut zu gehen, aber es ist heiß. Wir sind hier auf 1100 Meter Höhe und haben 23° Lufttemperatur. In der Sonne ist es deutlich wärmer. Zum Glück weht die meiste Zeit eine kühle Briese vom Meer rüber.

Nach einem Picknick sind wir voller Vorfreude das Meer jetzt aus der Nähe zu sehen. Wir schrauben uns wieder das enge Sträßchen runter und sind 1h später am Strand. Zwischendurch ist er da, der westlichste Punkt unserer Reise. Ab jetzt geht es wieder zurück Richtung Heimat.

Unser Campingplatz liegt gleich auf dem Felsen oberhalb des Strandes. Nach einem guten Nachmittagsessen geht es dann in der Abendsonne zum Meer.

Es weht kein Wind und ist noch super warm. Das Wasser ist frisch aber man kann ohne Probleme baden gehen. Luise krabbelt erst ein wenig im Sand, will dann aber auch ins Wasser. Nur die Füße reichen ihr nicht, und so geht es komplett in den Atlantik, und sie kann gar nicht genug davon bekommen im Wasser zu schwimmen.

Vor wenigen Wochen hat sie gerade einmal den dicken Zeh in den Pool auf dem Campingplatz gestreckt, zu kalt war es ihr, aber heute gibt es kein halten mehr.

Abends gehen wir dann noch eine Runde durch den Ort, wir sind in Llanes. Der Badeort überrascht mit einer angenehmen Stimmung auf den Straßen und es ist richtig was los in den Restaurants und Bars. Das macht Lust auf mehr Meer!

Picos de Europa

19. Juni 2016

Die Picos de Europa sind das letzte Gebirge was wir auf unserer Reise besuchen werden. Und es hat alle Facetten die ein richtiges Gebirge so mit sich bring. Durch enge Täler und Schluchten sind wir schon bei der Anreise gefahren. Jetzt campen wir in der Nähe von Potes, der Startpunkt für Touren in den Bergen. Der Gebirgsort hat Flair und liegt einfach verkehrsgünstig. Dementsprechend viel ist hier auch los. Eigentlich gibt es auch einen tollen Blick auf die Picos, wenn diese nicht voller Wolken hängen. Daher haben wir hier einen Tag gewartet bis das Wetter sich gebessert hat. Aber heute morgen geht es dann los.

In aller Frühe (8.30 Uhr) fahren wir hoch nach Fuente De. Das ist auch gut so, denn auf dem großen Parkplatz bekommen wir so gerade noch einen Platz für uns. 30 Minuten später ist alles voll. Von wegen, die Spanier schlafen alle aus. Diejenigen die in die Berge gehen sind wohl sehr früh wach. Ok es ist Sonntag, aber der Hauptgrund ist wohl ein Berglauf, der hier heute stattfindet. 1100 Höhenmeter, mehr oder weniger senkrecht den Berg hoch. Wers braucht…..

Wir nehmen für die Strecke die Gondel, ohne Pfeiler geht es quer durch die Luft den Berg hoch. Und oben, auf 1850m Höhe, begrüßt uns das Hochgebirge, Fels und schneebedeckte Gipfel. Der Blick zurück geht zum einen 1000m nach unten, und man sieht Wolken unter uns in den Tälern hängen.

Unsere Tour sind lange 15km, einmal um den Berg rum runter zur Talstation. Das erste Drittel bewegt sich dabei im Hochgebirge, das zweite Drittel sind Almen mit sehr vielen Kühen, Schafen und Pferden. Es ist fast unmöglich 3 Quadratmeter zum picknicken zu finden, die nicht vollgekackt sind.

Der letzte Teil geht dann durch einen dichten Buchenwald, und dieser Teil zieht sich. Zu allem Überfluss geht es jetzt auch noch immer wieder bergauf. Wir sind jedenfalls sehr froh, als wir wieder beim Parkplatz sind. Mittlerweile brennt die Sonne auch heiß vom Himmel.

Eigentlich sind wir recht platt, aber wir wollen heute noch auf die dem Meer zugewandte Seite der Picos. Das sind dann noch einmal 2 Stunden Fahrt. Zum Glück sind wir ja früh gestartet und so kommen wir im späten Nachmittag an unserem Campingplatz an, an dem wir heute Abend essen gegangen sind.

Auf dem Jakobsweg

16. Juni 2016

Seit wir die Pyrenäen verlassen haben, verläuft unsere Route entlang des Jakobsweg. Camino Santiago heißt er hier in Spanien. Weite Strecken fahren wir sogar auf dem Jakobsweg, was jetzt eine ausgebaute Schnellstraße ist, war früher der direkteste Weg nach Santiago. Dies hat zur Folge, dass die Pilger heute weite Strecken direkt oder nah an der Straße laufen müssen. Nach wie vor sind sehr viele Leute auf dem Weg unterwegs. Meistens allein, immer in 100m Abstand zum nächsten Pilger.

Einen kleinen Abstecher gab es dann doch von der Route, mit Laguardia und Elciego besuchten wir zwei Orte im Hauptanbaugebiet des Riojas. In Elciego hat eine der ältesten Bodegas „Marques de Riscal“ sich dann einen besonderen Coup geleistet und ein 5 Sterne Hotel gebaut, wobei das Dach von Frank O. Gehry entworfen wurde. Ein echter Hingucker, die 5 Sterne gibt es aber nur für das Dach. Wir haben es getestet und waren dort Kaffee trinken. Der Service war lausig, der Kuchen nicht besonders und wir ziemlich enttäuscht.

Zurück auf dem Jakobsweg, stand Burgos als nächstes Ziel auf dem Plan. Dies ist ein Hauptort der Pilger und mit seiner gotischen Kathedrale auch ein großer Anziehungspunkt für Touristen. Die Campingplätze sind jetzt deutlich voller, Holland und Großbritannien sind unterwegs. Wir haben uns bei durchwachsenem Wetter die Altstadt von Burgos angeschaut. Größtes Highlight aus meiner Sicht war aber das Auffinden eines echten guten Graubrots in einer Bäckerei. Ein absoluter Glücksfall, bei all den Weißbroten, die man sonst bekommt und die schon trocken sind, wenn sie verkauft werden.

Als nächstes geht es wieder in die Berge. Die Picos de Europa stehen an und damit auch der Wendepunkt unserer Reise. Nach den Picos gehte es wieder zurück Richtung Heimat.

Im Land der Geier

14. Juni 2016

Heute ging es raus aus den Pyrenäen. Endlich wieder gerade Straßen, auf denen man zügig fahren kann. Wir fuhren einige Kilometer über nagelneue Autobahnstücke. Immer nur Abschnitte von 10-20 km, danach kam die Finanzkrise und das Geld ging aus. Aber diese Abschnitte sind vom feinsten, mit 20m hohen Kunst – Skulpturen an den Auffahrten. Überhaupt ist einiges von Spaniens Spekulationsblase zu sehen. Schon in den Pyrenäen waren uns die vielen nagelneuen Winterapartments aufgefallen. Jetzt hier auf dem Land hat jedes 2. Dorf eine sogenannte „Urbanization“ ein Neubaugebiet. Die Häuser sind fertig, nagelneu und stehen leer. Ganze Ortschaften sind so entstanden und das in einer Gegend, die sehr dünn besiedelt ist.

Wir fahren auch durch Jaca, hier beginnt ein Zweig des Spanischen Jakobswegs. Wir sehen auch einige Pilger, schön ist der Weg nicht, er führt bisweilen direkt an der Straße vorbei. Nun denn, Pilgern stellt wohl nicht einen schönen Weg an erster Stelle. Die nächsten Tage verläuft unsere Route immer entlang des Jakobsweges. Bis wir in Burgos dann abzweigen werden.

Unser heutiges Ziel war Lumbier, denn hier gibt es zwei Canyons, den Foz d’Arbayun und den Foz de Lumbier. Zum einen sind dies tolle Schluchten, aber vor allem ist dies ein idealer Lebensraum für Geier. Die Schluchten sind zusammen vielleicht 3km lang, und insgesamt 200 Geier Pärchen nisten hier. Dementsprechend dicht ist der Flugverkehr. Der Foz d’Arabyun ist nicht zugänglich hat dafür aber einen tollen Aussichtspunkt oberhalb der Schlucht. Hier machen wir Mittagspause und schauen vom Mittagstisch in die Schlucht. Danach beobachten wir die Geier durchs Fernglas. Da die Schlucht die größere ist, sind die Vögel relativ weit weg.

Einige Kilometer weiter liegt der Foz de Lumbier, durch diesen kann man laufen, und da bis 1955 eine Eisenbahnstrecke durch den Canyon führte, bequem auf einem breiten ebenen Weg. Und es ist eindrucksvoll, allein schon der Canyon ist toll. Alle 30 Sekunden fliegt ein Gänsegeier mit ca 2,70m Spannweite 10-20 Meter über uns. Die Vögel landen und starten von ihren Nistplätzen und nutzen dann die Thermik, dicht an den Felswänden, um ohne Kraftanstrengung wieder Höhe zu gewinnen.

Nach diesem eindrucksvollen Spaziergang müssen wir nur noch ums Eck fahren und sind auf unserem Campingplatz. Spanische Plätze sind etwas einfacher, aber es ist ok.

Ordesa Nationalpark

13. Juni 2016

Zum Abschluss der Pyrenäen gibt es noch einmal ein Highlight. Den am meisten besuchten Ort der Pyrenäen, mit 5 Millionen Besucher pro Jahr den Ordesa Nationalpark. Wie schon gesagt ist dies mehr oder weniger die Rückseite vom Cirque de Gavarnie, aber die Landschaft ist eine ganz andere.

Aber zunächst liegt eine lange, sehr kurvenreiche Strecke vor uns. Es geht über den Col Soulor, dann über eine verboten enge Straße am Fels zum Cod d’Aubisque, einmal runter ins Tal und noch einmal über eine enge Straße hoch zum Col du Pourtalet. Dies ist auch die Grenze zu Spanien. Dort geht es erst einmal auf einer breiten Straße weiter, aber die Verbindung zum Nationalpark sind dann noch einmal 30 km NUR Kurve, kein einziges gerades Stück.

So sind wir froh mit einem spektakulären Blick von unserem Campingplatz entlohnt zu werden. Dazu gibt es Sonnenschein und warme 22°C.

Am nächsten Tag fahren wir noch einmal wenige Kurven hoch in den Nationalpark und machen eine Wanderung zwischen den steilen Wänden. Wir hatten eine trockene Felslandschaft erwartet, stattdessen überrascht uns ein toller Buchenwald und nach einigen Kilometern auch spektakuläre Wasserfälle. Die gesamte Standardrunde durch den Canyon können wir nicht machen, das wären 20 km. So drehen wir auf halber Strecke um und genießen im Nachmittag die Sonne auf dem Campingplatz.

Morgen geht es raus aus den Pyrenäen. Die nächsten 2 Wochen steht Nordspanien auf dem Programm. Ganz ohne Berge geht es natürlich nicht. Die Picos de Europa kommen noch.

Cirque de Gavarnie

9. Juni 2016

Gestern haben wir eine tolle Wanderung gemacht, allerdings wurden wir morgens erst mal in Lourdes wach. Nach einem guten Frühstück wurde zügig zusammengepackt und dann ging es ordentlich den Berg hoch. Ca. 1,5 Stundenlang bis wir in Gavarnie ankommen, auf 1500 Metern höhe. Der kleine Ort ist deshalb berühmt weil hinter ihm der Talschluss mit über 1000m hohen Steilwänden und einem Wasserfall von über 400m Höhe ein gigantisches Bild abgibt.

Wohnmobile müssen 2 Serpentinen über dem Ort parken, und interessanterweise waren die Auto Parkplätze leer, der Wohnmobilstellplatz aber – zumindest abends – gut gefüllt.

Um für die Wanderung gestärkt zu sein wird erst noch zu Mittag gegessen und dann geht es um 13 Uhr los. Nicht die ideale Zeit um wandern zu gehen, eigentlich etwas spät bzw. heute etwas warm, weil die Sonne ordentlich vom Himmel brennt, aber wir gehen genau deshalb los, heute ist noch super Wetter mit Sonnenschein, morgen wird es kalt und regnerisch.

Wir gehen nicht den Hauptweg (2 Spurige Straße für Wanderer, Pferde und Kutschen), sondern laufen etwas oberhalb einen kleinen Wanderweg. Dieser führt uns 250 Höhenmeter in einigen Serpentinen nach oben auf das Plateau Bellevue. Der Name ist Programm, von dort gibt es einen tollen Blick auf den Cirque und die Grand Cascade.

Zurück geht es durch einen dichten Buchen und Nadelwald zum Talboden und dann doch kurz über den Hauptweg nach Gavarnie.

Dort wird noch ein Brot gekauft und dann noch die letzten Meter hoch zum Stellplatz gelaufen. Wir sind ordentlich geschwitzt, ziemlich kaputt und freuen uns darüber eine ordentliche Dusche an Bord zu haben.

Am nächsten morgen zeigt sich, dass wir uns richtig entschieden haben. Dicke Wolken ziehen auf. Es regnet zwar noch nicht, aber unsere 2. Tour lassen wir trotzdem bleiben, vielleicht auch deshalb weil wir immer noch von gestern müde sind.

Stattdessen geht es wieder den halben Weg zurück nach Lourdes, in Argeles-Gazost biegt unser Weg ab Richtung Spanien, zum Ordessa Nationalpark. Dieser Park liegt gleich hinter dem Cirque de Gavarnie, quasi das gleiche Massiv von Spanischer Seite aus. 12 km Luftlinie und 190 km mit 4 Pässen mit dem Auto.

Um dafür Kraft zu sammeln bleiben wir erst mal 2 Nächte auf einem 5 Sterne Campingplatz, mit Hallenbad und Duschen die auch in Hotelsuiten zu finden sind. Außerdem ist gegenüber ein Tierpark, in dem wir uns morgen die Tiere der Pyrenäen anschauen werden, Bären, Wölfe, Geier, Adler….

Lourdes

8. Juni 2016

Wir sind weiterhin auf der Strecke der Tour unterwegs. Über den Col de Peyresourde und den Col d’Aspin ging es nach Lourdes. Alles zu sehen am 9. Juli, auf der 8. Etappe der Tour. Die Herren Radfahrer fahren zusätzlich natürlich noch den Col du Tourmalet den wir ausgelassen haben.

Es sind jetzt schon sehr viele Radfahrer unterwegs die wohl die Pässe der Tour abfahren, bei so manchem fragt man sich aber warum man sich das antut. Außerdem werden überall die Straßen ausgebessert und wir haben heute schon die erste Kehrmaschine gesehen, die die Straße putzt.

Aber nun zu Lourdes, der Ort ist an sich ein kleines Städtchen, was in einer Allgäu ähnlichen Umgebung liegt. Nichts kündigt den Ort an, er ist auf einmal da und dann auch relativ unspektakulär.

Wir campen 2km außerhalb und da es heute sehr heiß ist, haben wir für Luise erst mal das Planschbecken raus geholt. Im Nachmittag ging es dann zu Fuß zum Pilgerzentrum.

Wir kamen als erstes am Badehaus vorbei. Dort stehen Kranke Schlange um einmal im Wasser der Grotte baden zu können. Das Wasser soll heilen. Es ist schon eine eigenartige Stimmung wenn man die ganzen Rollstühle sieht und auch liegende Patienten werden hier antransportiert. Man ist auf alles eingerichtet und es wirkt ein wenig wie ein Krankenhaus im freien.

Kurz dahinter ist die eigentliche Grotte in der das Hirtenmädchen Bernadette die Erscheinung hatte. Damals wohl im Wald, heute ist ein weiter Platz davor und über der Grotte thront eine große Basilika. Aber die Katholiken haben das ganze Gelände wieder sehr eindrucksvoll angelegt und auch die unterirdische Kirche für 20.000 Menschen, die in den 50er Jahren aus Beton gebaut wurde, hat etwas eindrucksvolles.

Heute war es relativ leer, aber trotzdem trifft man Menschen aus allen Ländern der Welt. Wenn man dann das Pilgergelände verlässt kommt man in eine Nippes Welt. Alle!, alle Häuser haben Souvenirläden, und Pilger Bedarf zum verkauf. Das Ganze mit Leuchtschrift und Neon untermalt. Etwas weiter im Ort ist man dann aber in einer ganz normalen französischen Ortschaft.

Morgen geht es wieder zurück in die Berge, wir sind jetzt in den Haute Pyrenées Frankreich und vom Col d’Aspin hat man schon den ersten Vorgeschmack sehen können. Die Berge sind höher und schroffer. Es geht nach Gavarnie zum Cirque de Gavarnie.

Die Vorhut der Tour de France

5. und 6. Juni 2016

Ohne es zu wissen, kreuzt unsere Reiseroute immer wieder den Tourverlauf der Tour de France 2016. In Carcassonne ist es uns zum ersten mal aufgefallen. Dort startet die 11. Etappe. Jetzt in Andorra sahen wir wieder allerlei Fahnen und vor allen Kreisverkehre die für die Tour gestaltet waren.

Unsere weitere Fahrt, die letzten beiden Tage, führte uns zurück nach Spanien und dann über 3 tolle Pässe bis nach Luchon in Frankreich. Immer wieder sahen wir Hinweise auf die Tour, und so haben wir heute Abend mal nachgeschaut: Was wir in den letzten 2 Tagen gefahren sind, ist genau die 9. Etappe die am Sonntag 10. Juli gefahren wird. Ich würde mal sagen eine Königsetappe. Viel Spaß bei den Anstiegen.

Jetzt aber zurück zu uns. Wir genossen die Anstiege. Völlig alleine auf der Straße sind wir munter die Serpentinen hoch und runter gecruist. Zum Foto machen konnte man einfach anhalten, es kam ja eh kein Auto vorbei. Mittagspause wurde an einem schönen Picknickplatz in der Sonne gemacht und für die Nacht sind wir auf das Plateau de Beret gefahren. Das waren noch einmal ein paar Serpentinen extra und dann ein Flugfeld großer Parkplatz auf 1850m. Dort gab es eine Wanderung zu einem verlassenen Kloster und eine Rinder- und Pferdeherde die erst interessant, dann aber doch etwas vorwitzig war, so dass wir irgendwie angespannt geschlafen haben mit den Tieren so 2m neben dem Camper.

Die Wanderung zum Kloster wurde eine Radtour. Der Wanderweg war ein Forstweg und es erschien uns zu langweilig 12 km auf so einem Weg zu wandern. Also ging es auf die ausgewiesene Mountainbikestrecke mit unseren Cityrädern. War aber alles halb so wild. Der Hinweg war etwas ruppelig, weil schnell und bergab, der Rückweg war dementsprechend nur bergauf und Luise hat die 35 Minuten, die wir gebraucht haben, bei mir im Arm geschlafen.

Nach einem Mittagessen auf dem Plateau ging es dann weiter über einen 3. Pass (den die Tour wohl auslässt) nach Luchon. Noch einmal extrem steile Serpentinen, besonders auf Französischer Seite (die Passhöhe ist die Grenze). Auch wenn diese Straße etwas enger war, mit dem Camper kommen wir mittlerweile sehr gut zurecht und fast überall durch. Jetzt übernachten wir in Luchen (Ankunft der 8. Etappe) und planen unsere nächsten Tage. Es geht nach Lourdes (auch da fährt die Tour durch).

Ein Jahr voller Freude

4. Juni 2016

Luise wird 1 Jahr alt. Man muss es einfach sagen, wie schnell die Zeit vergeht. Um den Tag gebührend zu feiern sind wir einfach auf dem Campingplatz geblieben.

Um 7 Uhr sind die Eltern aufgestanden um Luises Geburtstagstisch fertig zu machen. Luise durfte ausschlafen, und hat tatsächlich 30 Minuten länger geschlafen als sonst. Wir saßen also am gedeckten Tisch und haben gewartet….

Es gab ein Ständchen, einen Kuchen mit Kerze, einen Luftballon und ein Geschenk. Luise hat sich geehrt gefühlt, aber hatte dann auch erst mal Hunger. Das geht natürlich vor.

Die Kerze wurde, als wäre es ein alter Hut, wie selbstverständlich ausgepustet. Das mag daran liegen, dass wir vor einigen Tagen Pusteblumen gefunden haben und damit schon ordentlich pusten geübt haben.

Vormittags war Kaiserwetter und so ging es auf den Spielplatz. Zum Mittagessen wurde dann gegrillt, wie sich das an einem Geburtstag im Sommer gehört.

Nachmittags kamen leider wieder Gewitter und Regen. Aber das „Regenprogramm“ war auch in Ordnung, es ging ins beheizte Schwimmbad vom Campingplatz. Danach war allerdings trotzdem aufwärmen im Camper angesagt. Und natürlich mit den Großeltern skypen.

Das erste Jahr mit Luise war einfach wunderbar. Sie ist einfach immer fröhlich und schafft es jedem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Das erleben wir auf unserer Reise mehrfach am Tag. Es ist ein großes Geschenk das Luise da ist und wir sind unheimlich dankbar dafür.

Jetzt freuen wir uns aufs nächste Jahr!

Parc Natural de la Vall de Sorteny

3. Juni 2016

Unsere zweite Wanderung in den Pyrenäen führte uns zum „Estany de l’Estanyo“ der See am Talschluss unterhalb des zweithöchsten Berges von Andorra dem Pic de l’Estanyo (2915m). Ganz so hoch mußten wir nicht steigen, aber mit 550 Höhenmetern, auf 2350m hinauf, war dies schon eine etwas anstrengendere Tour.

Bequem, dank der tollen Straßen, ging es auf den Wanderparkplatz des Naturparks. Selbst die letzte Seitenstraße zum Parkplatz, die überall anders ein Schotterweg gewesen wäre, war so breit, dass bequem 2 Autos aneinander vorbei fahren konnten. Brauchten wir aber gar nicht, außer uns, war nur ein Bus Rentner mit Guide dort oben und die haben sich wohl nur die Blumen im Botanischen Garten am Anfang des Parks angeschaut.

Blumen haben auch unseren Weg gesäumt. Gleich am Anfang haben wir den Direktor des Naturparks getroffen der uns endemische wilde Tulpen und Lurche gezeigt hat. Danach ging es dann weiter durch einen schönen Wald und entlang eines tollen Bergbachs. Über eine Ebene (wo wir schon den See erwartet hatten), bis wir unterhalb der noch immer mit Schnee bedeckten Bergflanke am See waren. Bis auf den Anfang der Tour, natürlich völlig alleine.

Der Rückweg ging deutlich schneller. In Andorra sind übrigens nicht nur die Straßen in einem hervorragenden Zustand, sondern auch die Wanderwege. Kein Vergleich zu unserer ersten Tour. Kurz vor dem Parkplatz gab es noch einen Kaffee im Refugio und dann ging es zurück zum Campingplatz. Mit perfektem Timing, kaum saßen wir im Camper, fing es an zu regnen.