26. Mai 2016
Von der Küste ging es noch einmal ins Hinterland. Im Prinzip schon ins Vorland der Pyrenäen, nach Carcassonne. Dazu ging es von Sete aus Richtung Westen durch die Languedoc Region. Von der Küste bis nach Carcassonne fuhren wir ausschließlich durch Weinberge, kilometerlang bis zum Horizont. Hier wächst eine Menge Wein. Sieht aber alles nach maschineller Bewirtschaftung aus, und wir wissen ja, Quantität ist noch lange nicht Qualität (ohne das ich jetzt hier etwas probiert hätte, Französischer Wein bzw. die Lagerung im Eichenfass schmeckt mir einfach nicht).
Kurz vor Carcassonne kommt sich dann zum Vorschein, die perfekte Festungsstadt. Das sieht schon beeindruckend aus und man fühlt sich direkt ins Mittelalter versetzt. Wir Campen auf dem Campingplatz der Gemeinde der zu Fuße der Festungsstadt liegt. Nach dem Mittagessen geht es daher gleich hoch in die Burg. Von draußen ist alles beeindruckend, innen drin sind wir allerdings etwas geschockt vom Kommerz. Überall Souvenirläden und Crêpe Verkauf (was zu erwarten war) allerdings hängen draußen so billige bunte Schilder die auf die Angebote aufmerksam machen. Das zerstört leider ganz schnell das Bild der mittelalterlichen Stadt. Wir schlendern durch die Gassen und schauen uns die Highlights an, die Stadt hat alles: Brunnen, Turnierplätze, ein Schloss, eine Kathedrale, ein Theater etc. Wir sind über die Zugbrücke, das Narbonne Tor in die Stadt gekommen, zurück geht es über den Eingang für berittene und Fußgänger, ein Steiler Weg der von Unten an die Festungsmauer führt.
Am nächsten Tag spaziere ich mit Luise durchs neue Carcassonne, das liegt am Fuße der Festungsstadt und ist eigentlich auch auf dem Grundriss einer Festung, einer Bastille gebaut. Die Stadt hat eine schöne Fußgängerzone, viele Kinderläden und den einen oder anderen schönen Platz. Aber im Prinzip unspektakulär im Schatten der Festung.
Am Nachmittag unternehmen wir eine ausgedehnte Radtour, diese geht entlang des Canals Midi, ein Kanal vom Atlantik bis zum Mittelmeer, der heute von Touristen mit ihren Hausbooten genutzt wird. Leider ist der Kanal eine ganz schöne Plörre und stinkt furchtbar. Da ein ziemlicher Wind fegt ist dies aber gut auszuhalten. Spannend sind die vielen Schleusen und wir schauen zu wie ein paar Boote einer 3er Schleuse hoch fahren. Über Nebenstraßen geht es zurück zum Campingplatz und ich bin nach 27km viel Gegenwind und auch noch dem einen oder anderen Anstieg auf dem Rückweg ziemlich platt.