Mal eben ins Engadin

Sonnenaufgang und unser Blick vom Schlafzimmer
Sonnenaufgang und unser Blick vom Schlafzimmer

Die Sonne und Luise weckten uns schon um 7:30 Uhr. So kamen wir knapp 2 Stunden später schon auf den Weg Richtung Engadin. Von unserem Haus bis Sils braucht man 1,5 Stunden. Es geht erst entlang des nördlichen Seeufers und dann ziemlich direkt in die steilen Berge. Durch das Bergell fährt man dann hoch ins Engadin. Die Wolken hingen noch tief zwischen den gut 3000m hohen Gipfeln und verdeckten diese leider.

Im Bergell
Im Bergell

Aber mit der Passhöhe begrüßte uns Sonne, 5°C und ein frischer Wind. Der Kinderwagen wurde mit dem Lammfell ausgekleidet, Luise in den Overall gepackt und fertig war das enge, aber warme, Gefährt. Unsere Wanderung ging entlang des Silser Sees über eine Halbinsel.

Dabei haben wir den Mountain Buggy mal ans Limit getestet. Er hat gehalten…

Mountain Buggy Testparcour
Mountain Buggy Testparcour

Mittlerweile war der Wind richtig aufgefrischt aber an einer windgeschützten Stelle konnte Mareike Luise dann auch in der Sonne stillen. Danach mussten wir aber den Regenschutz über den Kinderwagen streifen, da der Wind einfach zu kalt in die Wanne wehte. Über die Ebene ging es dann in ein warmes Café in Sils Maria.

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Nach einer ausgiebigen Pause, in der Luise auf dem Tisch eine kleine Show für alle Groß- und Urgroßeltern an den Nachbartischen bot, ging es kurz zum Heimatkunst Laden von Sils um „Ersatzteile“ für Hildegard zu kaufen und dann zurück zum Auto. Die Mädels waren so müde, dass sie den Großteil der Rückreise zum Comer See verschliefen.

Comer See, wie man ihn sich vorstellt

Der Tag begann gemütlich im Bett, draußen war es noch grau und bewölkt. Nach dem Frühstück wollten wir nach Lenno fahren, dort ist Dienstags immer ein schöner Wochenmarkt. Lenno liegt mit dem Auto ca. 30 min Richtung Süden. Die Straßen hier sind zwar gut ausgebaut mit vielen Tunnel – die Luise wenn sie wach ist überhaupt nicht mag – aber man kommt in den engen Ortschaften nicht wirklich schnell vorwärts. Und wenn man hier nicht im Tunnel ist, dann ist man in einer Ortschaft.

In Lenno ging es vom nahen Parkplatz gleich zur Seepromenade. Der Markt findet auf dem sehr kleinen Kirchplatz und Hafenvorplatz statt und schlängelt sich dann an der schönen Promenade entlang. Es gibt eigentlich alles zu kaufen, natürlich Käse, Wurst und Gemüse, aber eben auch Klamotten, Bettzeug, Drogerieartikel etc. Lenno hat angeblich den „schönsten“ Markt, dementsprechend kamen auch immer wieder Bootsladungen von Amerikanern vom gegenüberliegenden Bellagio am Fähranleger an.

 

Der Wochenmarkt in Lenno

Ein Panini zur Stärkung mussten wir etwas schneller essen. Luise gefiel die Musik vom benachbarten Stand nicht. Ok, sie war auch ein wenig nervig, so bum, bum, bum… Nun denn einige Meter weiter waren wir alleine auf der Seepromenade und Luise wieder versöhnt mit der Welt.

 

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Ein Fährboot bring neue Marktbesucher

Ohne das wir es wussten liegt auf der Halbinsel bei Lenno die Villa del Balbianello. Die haben wir uns zum Glück angeschaut. Es war richtig prächtig! Zunächst ging es 20 Minuten über eine steile Zufahrtsstraße durch den Wald, um den letzen Zipfel der Halbinsel zu erreichen. Und dort liegt ein wahrlich imposanter Garten um ein nicht ganz so imposantes Haus. Dazu kam noch die Sonne raus – so stellt man sich den Comer See vor.

Emmental – Gotthard – Lugano – Gravedona


Das war ein langer Reisetag. Recht früh morgens (9 Uhr) sind wir schon in Bern aufgebrochen. Die Sonne schien und wir freuten uns schon auf den Blick auf das Berner Oberland (Eiger Jungfrau Mönch…) Doch weit gefehlt, kurz hinter Bern und vor allem Richtung Alpenhauptkamm, waren dichte Wolken.

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So cruisten wir dann bei bedecktem Himmel durch das Emmental. Und das muß man nicht noch einmal machen. Vom berühmten Käse war weit und breit keine Spur, noch nicht mal viele Kühe standen auf den Weiden. Uns fiel nur auf, dass die Bauernhäuser hier wirklich wahnsinnig groß sind.

Die Vorfreude war also groß auf den Vierwaldstätter See… doch als wir über die Anhöhe runter zum See fuhren, war auch dort weit und breit nur eine dichte Wolkendecke. Unser erster Versuch an See zu kommen schlug auch fehl. Wir landeten irgendwo im Villenviertel, wo man keinen Zugang zum See hatte. Etwas später haben wir dann aber noch eine tolle Wiese gefunden und ein kleines Picknick gemacht. Bei 11° und Wind hat sich der Overall von Luise sehr bezahlt gemacht.

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Dann ging es hoch, der Gotthardt wartete. Und wir sind über die Passtraße gefahren. Eine richtige Entscheidung, erstens ist es eine spektakuläre Straße und oben auf der Passhöhe kam dann auch die Sonne raus. Aus 8° auf den Bergen wurden es ganz schnell 21° im Tal.

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kurzer Blick auf den Luganer See

Lugano wurde noch kurz rechts liegen gelassen und um 17 Uhr hatten wir dann endlich unser Ziel in Gravedona erreicht. Wir wohnen in einer riesen Wohnung in einem sehr alten Haus. Aber alles ist tip top, eine richtig schöne Altbauwohnung mit tollem Blick auf den See und die Berge. Wenn man das Fenster auf hat, hört man die Segelboote im Hafen unterhalb unserer Terasse und die Wellen gegen das Ufer platschen. Nach einem kurzen Einkauf im Alimentario, 200m die Strandpromenade runter, gab es dann auch etwas zu essen.

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Kurz vorm Ziel, endlich der Blick auf den Comer See!

Luise hat übrigens eine neue Masche (seit 2 Tagen) sie mag nicht mehr von uns ins Bett gebracht werden. Aber nicht so wie ihr jetzt denkt. Sie will lieber alleine einschlafen… Nun ja, wir nehmen das mal so hin 😉

Bern

Heute haben wir die schöne Altstadt von Bern besucht.

Mit dem Bus ging es in 10 Minuten entlang der ganzen tollen Botschaftsvillen bis zum Helvetiaplatz. Von dort sind wir dann über die Brücke mit tollem Blick Richtung Altstadt spaziert. Bis zum Nachmittag war es bewölkt und es hat ein frischer Wind geweht. Luise hat das aber nichts ausgemacht, sie war in ihrem Overall gut eingepackt und hat eh im Kinderwagen geschlafen.

Auf der Münsterplattvorm gab es dann für Luise etwas zu trinken. Wir erwachsenen mußten etwas länger auf eine Erfrischung warten, Sonntags ist in der Schweiz so gut wie alles geschlossen. Dementsprechend laufen auch nur Touristen durch die Altstadt. Nur am Bahnhof ist viel los, der Schweizer reist halt gerne durch sein Land. Wir haben dort nur die tolle frische! Schokolade von Läderach gekauft. Mhh lecker.

Zurück bei Fine gab es Mittagessen und einen Mittagsschlaf. Dann war auch die Sonne erwacht und wir sind runter zur Aare gelaufen, nur 5 min zu fuß. Dort gab es in der Sonne dann den Nachmittagsspeisung.

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Morgen geht es dann nach Italien, wir sind uns noch nicht ganz sicher über welche Pässe wir fahren werden.

Die erste große Reise beginnt

Wir sind gut in Bern angekommen, 7 Stunden waren wir unterwegs, davon sind wir 6 gefahren. Luise hat gefühlt 5 davon geschlafen.
Zunächst einmal haben wir ein schönen neuen Ford C-max bekommen mit allem Pipapo. Aber wenn man man anfängt Luises Gepäck einzuladen dann ist das „max“ schnell ein „min“. Am Ende hat alles reingepasst.

Um 11 Uhr ging es los und wir sind eigentlich ganz ohne Stau durgekommen.
Der erste Stopp war ein kleiner Rasthof bei Darmstadt. Nicht besonders schön aber wir brauchten alle etwas zu Essen:

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Currywurst Pommes!

Der zweite Stop war kurz vor der Schweizer Grenze, da hat Mareike Luise im Auto gestillt was auch ok war. Und uns ist aufgefallen das wir Luises Pass vergessen haben. Mhh solche Rabeneltern. Nun denn die erste Grenze haben wir jedenfalls geschafft.

In Bern sind wir von Fine schön empfangen worden. Sie wohnt gleich hinterm Diplomatenviertel in einer schönen Wohnung. Nach einer kurzen Musikstunde gab es für alle zu Essen. Und auch in einer fremden Wohnung, in ihrem neuen Bett ist Luise anstandslos eingeschlafen. So kann es weitergehen.